Olivenbaum-Schnitt in Italien

Mrz 24, 2023 | Dünger, Kohle, Kompost, Schnittgut | 0 Kommentare

Pflanzenkohle Herstellung aus Olivenbaum-Schnitt in Italien

Was geschieht mit dem Schnittgut aus dem Olivenhain im Frühjahr?
In den Bergen Liguriens, vermutlich wie in vielen anderen Regionen Italiens, wird Olivenschnitt an Ort und Stelle verbrannt.

Erlebt bei einem Arbeitseinsatz Anfang März 2023.

Zu dem Zweck wird vor Ort eine Feuerstelle angelegt, etwas vertieft und mit Steinen umrandet. Das Schnittholz wird normalerweise zu Asche verband und hat keine weitere Verwendung.
Wir hatten das Glück einen Ort zu finden wo aus dem Olivenbaum-Schnitt Kohle hergestellt wird. Anstelle des ausglühens wird das Feuer mit Wasser abgelöscht und so entsteht keine Asche sondern beste Holz- bzw. Pflanzenkohle. Durch die vielen Äste die mit verbrannt werden ist das Resultat mehrheitlich feinkörnig.
Hier „Ernte“ ich die Kohle aus einer herkömmlichen flachen Feuerstelle die abgelöscht wurde.
Um die großen Kohlestücke zu zerkleinert, kam in unserem Fall, ein Betonmischer zum Einsatz in dem große Kieselsteine durch die Drehung rotierten. Zum trocknen wurde die Kohle auf einer Folie ausgelegt.
Durch den hohen Anteil an Öl im Holz brennt auch das frisch geschnittene Reisig und Holz sehr gut.
Was für eine tolle Methode, wenn sie dann angewandt wir, um einfach Pflanzenkohle herzustellen. Neben dem Olivenreisig wir auch anderes Gestrüpp wie Brombeergestrüpp und Trockenes Grass mit verbrannt.
Durch eine weitere Vertiefung der Feuerstelle, in Form eines ca. 1m tiefen trichterförmigem Erdkontikis, konnte die Produktion an Kohle noch erhöht werden.

Anmerkung und Nachteil:
Man muss sich etwas mehr Zeit nehmen um gute Kohle zu erzeugen. Zu schnelles Nachlegen hinterlässt Unverbranntes und erzeugt somit giftige PAK‘s in der Kohle. Diese bauen sich über die Zeit bei der Verwendung z.B. im Stapelkompost ab. Bei direktem Einsatz im Düngermix oder andersartiges Aufladen mit Nährstoffen sollte gute Kohle eingesetzt werden. Ein Prüfmerkmal hierfür ist, dass die Kohle nicht verbrannt riecht.
Wie man einen Erdkontiki baut wird an anderer Stelle beschrieben.

Pflanzenkohle wird z.B. verwendet um damit Kohle-Kompostmix zu mischen und die Gemüsebeete zu füttern um die Ernte zu verbessern.
Hier im Frühbeet in den Pflanzreihen.
Im Zuge der Pflanzenkohle Herstellung wurde auch der Kompost auf Vordermann gebracht.
Im Olivenhain wurde hier Pflanzenkohle mit Biodünger gemixt und mit einer Bodenfräse in den Boden eingebracht.
Die Pflanzenkohle hilft durch ihre Wasser- und Närstoffespeicherfähigkeit, besonders in trockenen Regionen mit wenig Niederschlag, den Ertrag zu steigern. Es ist auch ein Weg der Klimaveränderung zu begegnen. Der Effekt ist, den gebundenen Kohlenstoff wieder in die Erde zu bringen, die so genannte C-Senke.
Für solch einen Einsatz gibt es mittlerweile auch C-Senken Zertifikate zu erwerben.
Unter dem Motto: „Die Kohle muss zurück in die Erde“